Werden Sie jetzt das Problem mit der Informations-Überflutung los - arbeiten Sie weniger und erreichen mehr.
Letzte Woche hatte ich Sie nach dem wichtigsten Problem in Sachen Lesen und Lernen gefragt – und das wichtigste scheint zu viel Lesestoff bei zu wenig Zeit zu sein. Darum hier jetzt meine erste Antwort per Video – eigentlich ist die Lösung ganz einfach und logisch, aber kaum jemand wendet sie an 🙂
Ihr Kopf schmerzt, Ihre Augen sind müde, der Rücken tut Ihnen weh… Sie haben die letzten 4, 6 oder vielleicht sogar 10 Stunden damit zugebracht, Bücher und Lesematerial zu wälzen, um alle wichtigen Informationen für ein Projekt oder vielleicht die nächste Prüfung zusammenzutragen.
Aber inzwischen wissen Sie kaum noch, wonach Sie eigentlich genau gesucht haben und Sie fühlen sich überfordert und verwirrt.
Da gibt’s eigentlich nur eines – ins Bett gehen, ein bisschen Schlaf kriegen und morgen weitermachen. Das ist eigentlch genau das Gegenteil von dem, was nach so langer Arbeit herauskommen sollte…
Wenn Sie dies schon erlebt haben, dann leiden Sie unter einem ziemlich verbreiteten Problem, das Ihre Produktivität demoliert und Sie sehr viel länger arbeiten lässt, als Sie eigentlich müssten. Es heißt Informationsüberflutung.
Das Gefühl von einer nicht enden wollenden Flut an Daten, Informationen, und Details erdrückt zu werden, von der Sie glauben, dass Sie sie brauchen, um die nächste Prüfung zu schaffen oder das nächste Projekt zu beginnen.
Ich werde Ihnen in diesem Artikel zeigen, was Sie dagegen tun können, aber vorher möchte ich Ihnen noch etwas anderes, sehr wichtiges sagen:
Die Informationsflut hat keine Schuld 🙂
Oder wann haben Sie das letzte Mal ein Buch rufen hören
“Hör auf keinen Fall auf mich zu lesen, bis du nicht jedes einzelne Wort von der ersten bis zu letzten Seite gesehen hast!”?
Informationen erwarten nicht von Ihnen, dass Sie alles lesen was möglich ist oder was es zu einem Thema zu finden gibt.
Informationen erwarten gar nichts 🙂
Sie erwarten es von sich selbst!
Sie glauben, dass Sie lesen müssen, recherchieren, Informationen sammeln, bis Sie irgendwann über Ihnen zusammenbrechen. Sie sind es, der oder die Sie antreibt auf der Suche nach neuen Informationen - bis Sie jedes mögliche Detail entdeckt haben und jeden Aspekt von was immer Sie glauben wissen zu müssen, bevor Sie beginnen können, etwas Sinnvolles damit zu machen.
Sie haben das “Ich muss alles wissen”-Syndrom.
Das ist zwar nicht wirklich Ihre Schuld, weil die meisten von uns in der Schule genau so gelernt haben, mit Informationen umzugehen.
Der Lehrer sagt, lest Kapitel 2 und 3 und dann durfte man da auch nichts auslassen.
Nur – heute sind wir in einer anderen Situation. Heute geht’s darum, ein Ziel zu erreichen und dafür in einem, praktisch unendlich großen, Pool an Informationen der uns zur Verfügung steht, diejenigen zu finden, die uns unserem Ziel näher bringen.
Heute geht die Kette nicht mehr:
- Jemand gibt mir die Anweisung, eine klar definierte Menge an Informationen zu lesen
- Ich muss alles von vorne bis hinten lesen
- das auswendig lernen
- diese Informationen dann identisch wiedergeben
Heute geht die Kette stattdessen so:
- Ich setze mir ein Ziel (ein Projekt, eine Aufgabe, einen nächsten wichtigen Schritt in meiner persönlichen oder beruflichen Entwicklung)
- Ich überlege mir, welche Informationen ich brauche, um dieses Ziel zu erreichen
- Ich recherchiere, bis ich die Fakten zusammen habe, die ich dafür brauche
- Ich präge mir die wichtigsten davon ein
- dann lege ich los und nutze dieses neue Wissen, um mein Ziel zu erreichen.
Lee Iaccoca, der ehemalige Chef von General Motors hat mal einen meiner Lieblingssprüche geprägt:
“Bringen Sie sich ein. Finden Sie das Wissen, das Sie brauchen, aber dann, um Himmels Willen, tun Sie was damit. Stehen Sie nicht da, sondern setzen Sie’s um!”.
Der erste Schritt dahin ist, sich klarzumachen, dass der Weg mit Informationen umzugehen, der uns nachhaltig und unbewusst in der Schule geprägt hat – dass der als Erwachsener nicht mehr funktioniert.
Heute hat Lesen mit unserem wirklichen Leben zu tun und hat meist nicht mehr den eher “künstlichen” Grund, zu tun, was der Lehrer oder eine andere Autoritätsperson von uns erwartet.
Und zweitens ist die uns zur Verfügung stehende Menge an Informationen, Daten und Fakten nicht mehr begrenzt, sondern de facto unbegrenzt.
Der einzige Weg besteht also darin, sinnvoll auszuwählen.
Dafür brauchen wir ein Kriterium und das kann, wenn wir als Erwachsener lesen und lernen müssen, nur unser eigenes Ziel sein.
Erst wenn Sie das klar haben, beginnt die Recherche und erst danach beginnt das selektive, selbstgesteuerte Lesen...
Und dann macht Lesen plötzlich Spaß, wird aufregend und spannend.
Auf einmal fühlen Sie Begeisterung und höchste Motivation.
Aber dazu mehr in einem meiner nächsten Blogposts 🙂
Jetzt würde ich Sie fragen, ob Sie Lust haben, einen Kommentar da unten zu hinterlassen - haben Sie diese Form von Informations-Überflutung schon mal erlebt? Wie sind Sie damit umgegangen? Haben Sie das Problem lösen können?
Übrigens – wenn Sie das Problem grundsätzlich und ein für alle Mal lösen wollen, dann gäbe es hier einen Weg... schauen Sie sich den doch mal an...
Ihr Tom Freudenthal